Seherin Mara: Achtung - alles wird gespiegelt

Wenn die anderen Ihnen zeigen, wer Sie sind

Kommt es Ihnen nicht auch verdächtig vor, dass Sie immer wieder an den gleichen Typ Mensch geraten? Egal ob es sich um die Arbeitskollegen, die Kameraden in der Sportmannschaft oder dem engsten Freundeskreis, ja sogar den Partner handelt, irgendwie erwischt man stets Menschen, die in das bereits vorhandene, gleiche Schema passen. Da muss man sich doch wirklich fragen, ob das noch Zufall sein kann. Anderes Szenario: Haben Sie auch schon einmal bemerkt, dass es immer die gleichen Verhaltensweisen Ihres Partners sind, die Sie so richtig in Rage bringen? Und das es anders herum genau so zu sein scheint? Ja, Sie vermuten richtig - wir haben es hier mit dem Spiegelgesetz zu tun. Der Rest der Welt ist nämlich unser Spiegel und zeigt uns alle Aspekte, die wir selber ausstrahlen, aber leider auch solche, die wir gerne verborgen halten würden. Kein Wunder also, dass man gerne sagt, der Partner, den man sich erwählt, wird einen zur Gänze führen. Denn genau das tut er: Er spiegelt das Unausgesprochene, zeigt die ungelebten Schwächen und Stärken auf. Und zusammen erscheint man tatsächlich ein Ganzes zu ergeben. Insofern ist das Spiegelgesetz etwas Tolles. Würde man nur nicht so heftig auf diese Spiegelungen reagieren, nicht wahr?

Sensible Analysen

Es ist beinahe normal, dass man auf manche Reaktionen des Partners oder der Umwelt sehr sensibel reagiert. Auch kann es ganz normal sein, wenn man sich seine Gedanken über das Warum dieser Reaktionsweise macht. Doch sind es gerade die sensiblen Menschen, die sich über die Antworten, die das Spiegelgesetz hin und wieder zutage bringt, zu viele Gedanken machen. Übrigens vollkommen unnötig! Das Problem ist das Analysieren, was bei vielen Menschen unweigerlich einsetzt. Warum reagiert das Gegenüber auf diese Weise? Was ist falsch an mir? Die Frage nach dem Falsch oder der Schuld steht sofort auf dem Plan. Dabei ist sie vollkommen unerheblich. Leider bringt sie auch viel Unsicherheit, Unruhe, ja vielleicht sogar Misstrauen und die damit verbundenen Reaktionen mit sich. Doch was passiert da eigentlich tatsächlich? Richtig - der Partner hatte Stress im Job, hat vielleicht die Nacht zuvor schlecht geschlafen oder aus einem anderen Grund schlechte Laune.

Was nun passiert, könnte aus einem schlechten Film stammen. Man möchte sich in Sicherheit wiegen können, versucht dies aber durch das Stellen von Forderungen, Unterstellungen, Anfeindungen, was immer die Reaktionspalette hergibt. Kein Wunder, dass das Gegenüber das Gefühl bekommt, man würde ihn nicht so akzeptieren können, wie er nun einmal ist. Die Abwärtsspirale ist in Gang gekommen, obwohl niemand dies wirklich wollte.

Einhalt gebieten - gar nicht so einfach

Wie war es doch gleich? Das Außen mit seinen vielfältigen Reaktionen ist immer der Spiegel des eigenen Inneren. Reagiert der Partner also gereizt auf Sie, könnte es sich um eine latente Gereiztheit handeln, die schon lange in Ihrem Inneren schlummert, von Ihnen bisher aber gut unterdrückt wurde. Nun aber wird sie vom Partner ausgedrückt. Sehr unangenehm. Scheint das Vertrauen in den Partner zu fehlen, sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie sich selbst in der betreffenden Angelegenheit eigentlich vertrauen. Halten Sie sich selbst den Spiegel vor.

Jeder Moment ist anders

Sie haben Geburtstag und die ganze Welt liegt Ihnen in unendlicher Liebe und Zuneigung zu Füssen. Und was machen Sie? Sie sind mürrisch und möchten eigentlich alleine sein. Warum? Nicht, weil die anderen Menschen um Sie herum so furchtbar sind. Nein, Sie lieben sich an diesem Tag einfach selber nicht. Die Gründe spielen gar keine Rolle. Doch ist es Ihnen einfach nicht möglich, die anderen ebenso zu lieben, wie diese Ihnen Liebe entgegenbringen. Ergo - Sie knurren vor sich hin und stoßen alle vor den Kopf.

Welche Schlussfolgerung kann sich nun hieraus ergeben? Richtig - senden Sie aus, geben Sie, was Sie zurückerhalten möchten. Sie entscheiden, wie Sie von den Mitmenschen, egal ob Partner oder Kollege, behandelt werden. Sicherlich hat jeder dabei einmal einen besseren oder einen schlechteren Tag. Doch wenn wir die Grundlagen des Spiegelgesetzes erkannt und verinnerlicht haben, werden wir feststellen, dass es tatsächlich einfach ist, mit einem Lächeln durch die Welt zu gehen, wenn wir eines zurückerhalten möchten.
Schauen Sie also tief in sich hinein, um herauszufinden, was Sie wirklich möchten. Und genau das und nichts anderes strahlen Sie nun aus, geben es den Mitmenschen. Natürlich gibt es auch unangenehme Situationen, in denen man nicht über das Spiegelgesetz nachdenken möchte. Und dennoch: Haben Sie es verinnerlicht, werden Sie auch mit diesen Szenarien leichter zurechtkommen als zuvor.


Rechtliche Hinweise